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Karate kommt aus Japan zu  uns, genauer: von der japanischen Insel Okinawa, welche die Hauptinsel des Ryukyu-Archipel bildet, der das östliche China gegen den pazifischen Ozean begrenzt. Die Einwohner von Okinawa blicken auf eine Tradition der Seefahrer und Händler zurück.

Sie trieben Handel mit seltenen Hölzern, Gewürzen, Elfenbein, Zinn und Zucker aus Südasien, welche Sie in China gegen Porzellan, Stoffe, Heilkräuter und Edelmetalle tauschten. Dabei lernten sie nicht nur Japan und China, sondern alle bedeutenden Häfen der damaligen Zeit kennen.

Ein weiterer entscheidender Faktor kommt hinzu: Nach dem Zusammenbruch der Sho-Dynastie 1470 folgte eine Phase politischer Wirren, die erst 1477 durch die Errichtung einer neuen, ebenfalls Sho-Dynastie beendet wurde. Der neue König Sho-Shin hatte mit rebellischen Fürsten zu kämpfen, und so war eine seiner ersten Amtshandlungen jedermann, ob Edler oder Bauer, das Tragen von Schwertern zu verbieten. Danach befahl er das Einsammeln aller Waffen unter königlicher Kontrolle in der Residenzstadt Shuri. Schließlich mussten alle Fürsten, nun ohne ihre Bewaffnung, in die Nähe seines Regierungssitzes ziehen und dort ständig wohnen. Diesen Maßnahmen auf der Nebeninsel Okinawa folgten übrigens ganz ähnliche politische Maßnahmen im Gebiet der Hauptinsel in Form des Schwertedikts von Toyotomi (1586) und dem Befehl des Tokugawa Shogun, sich um 1634 in der Hauptstadt zu versammeln.

In der folgenden Zeit erstarkte das neu vereinigte Japan und aufgrund der Weigerung Okinawas, die Hoheit des japanischen Shogun anzuerkennen, wurden die Inseln schließlich von den Japanern eingenommen.

Typisch für die zwiespältige politische Lage Okinawas blieb, dass obwohl nun eine formelle Regierung bestand, die in Wahrheit eine Marionette der Japaner war, auch von diesen die Tributpflicht gegen China nicht angetastet wurde. Durch dieses Hintertürchen konnten die Japaner vom verfeindeten Nachbarn China Waren beziehen, die es sonst nirgends gab.

Für die Entwicklung der Kampfsportarten war es von wesentlicher Bedeutung, dass auch die Japaner nach der Errichtung ihrer Herrschaft das Verbot des Waffen- tragens aufrecht erhielten – im Gegensatz dazu war es den japanischen Samurai erlaubt, ihre Waffen zu tragen.

Von daher wird nun auch die Bedeutung des Wortes „Karate“ verständlich: Kara-te bedeutet „leere Hand“. Diese Benennung basiert auf der großen Tradition von Okinawa und Japan, in der der Körper trainiert wird als eine Waffe der Verteidigung und gleichzeitig alles ist, was ein Mann oder eine Frau zu diesem Zweck braucht.

Eine andere Übersetzung des Wortes Karate leitet sich ab aus der Bedeutung „chinesische Hand“, was zu verstehen ist, als die Art und Weise die Hand zu gebrauchen, wie sie aus China kommt. In der Tat gehen viele Traditionen des Karate bis auf die mönchischen Kampfkünste des alten China zurück, wie sie etwa auch in dem berühmten Kloster des Shaolin gepflegt wurden.

Das moderne Karate unterliegt freilich noch einer Reihe weitere Einflüsse. Hier ist vor allem das Werk Gichin Funakoshis zu nennen, der von vielen als Begründer des heutigen Karate angesehen wird. Er stammte von Okinawa und brachte zu Anfang unseres Jahrhunderts das traditionelle Karate nach Japan. Zusätzlich zu den überlieferten Trainingsmethoden wurden Regeln eingeführt, die sportliche Wettkämpfe in der Disziplin Karate ermöglichten.

Indem Karate auch begleitend in das offizielle Bildungssystem übernommen wurde, fand es eine enorme Verbreitung, zunächst in Japan, mittlerweile auch darüber hinaus. Im Laufe der Zeit bildeten sich auch durch die verschiedenen Meister unterschiedliche Stilrichtungen heraus. Die bekanntesten sind heute Goyo-Ryu und, wie wir es auch in Marburg üben, Shotokan-Karate.

Die ersten großen Meisterschaften, die nach den heutigen sportlichen Regeln ausgetragen wurden, waren in den frühen fünfziger und sechziger Jahren die Alljapanischen Meisterschaften in Tokio, die als offene Wettkämpfe gleichzeitig internationale und Welt- Meisterschaften darstellten. Natürlich dominierten die Japaner.

Heute ist Karate eine Sportart, die wie in vielen anderen Ländern auch in der Bundesrepublik Wettkämpfe auf lokaler und nationaler Ebene ausrichtet.

Nicht alle Karate-Sportler sehen die Entwicklung zu einer Wettkampfsportart, bei der inzwischen auch die Teilnahme an olympischen Spielen diskutiert wird, gleich positiv. Mancher befürchtet, dass dadurch die spirituelle Komponente des Karate, die Konzentration und lebenslangesÜben beinhaltet, zu sehr in den Hintergrund rücken könnte.

Im Japanischen findet dieser Aspekt Ausdruck in dem Wort Do, das etwa „Weg“ bedeutet. Das Üben einer Kampfsportart hat keineswegs nur den Zweck, zu lernen wie man sich wehrt, sondern es bedeutet auch, sich mit der eigenen Aggressivität und Schwäche auseinanderzusetzen. Nicht der Sieg im Wettkampf, sondern der Gewinn der eigenen, inneren Stärke ist das eigentliche Ziel. Da dieses Ziel nicht einfach einmal erreicht werden kann, sondern vielmehr immer wieder neues Üben fordert, spricht man auch vom Karate-Do, dem Weg des Karate.

Gichin Funakoshi

(1868-1957)

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